Als im Jahre 1845 das strenge Vereinsverbot gemildert wurde, gründete der „Advocatur-Concipient“ Dr. Ignaz Figuly von Szep mit sechzehn Gleichgesinnten als einer der ersten im damaligen Österreich einen „Männergesangverein“, der rasch Zulauf hatte und sich im Jahre 1849 in „Liedertafel Frohsinn“ umbenannte. Aus Gründen der Geselligkeit - die Veranstaltungen der Liedertafel wurden in Linz bald zum gesellschaftlichen Ereignis – und zur Erweiterung der Chorliteratur fügte man einen Frauenchor hinzu. So begann die lange Tradition der großen Oratorienaufführungen, die noch heute eine der Hauptaufgaben des Chores sind. Anno 1909 schloss man sich mit dem „Sängerbund“ zum „Sängerbund Frohsinn“ zusammen, der vielen Linzern noch heute ein Begriff ist, obwohl aus Zeitgeistgründen im Jahre 1960 die noch heute gültige Umbenennung in „Linzer Singakademie“ erfolgte. Bei der letzten Überarbeitung der Vereinsstatuten haben wir aber als Zweitnamen wieder den alten „Sängerbund Frohsinn“ aufgenommen.
Die Vereinsproben spielten sich zunächst in traditionsreichen Linzer Bürgerhäusern ab, so von 1845 – 1855 in „Hackls Saal“, Pfarrgasse 9, von 1855 – 1868 im „Nordico“, Bethlehemstrasse 7 (heute ein Museum), dann bis 1874 im Gasthof „Zur Stadt Frankfurt“, ehe wohlhabende Gönner für den Verein das Haus am Pfarrplatz 10 erwarben, das sich noch heute im Eigentum des Vereines befindet und die historischen Probenräume birgt. Dort sollte nach den Plänen der Vereinsmitglieder ein eigenes Konzerthaus entstehen, doch der große Börsenkrach von 1873 vernichtete den Erlös von über 200.000 für diesen Zweck in ganz Europa verkauften Lotterielosen.
Heute ist die Erhaltung dieses denkmalgeschützten Juwels in wirtschaftlicher Hinsicht das Hauptanliegen des Vereins. Mit großzügiger Förderung durch die öffentliche Hand ist es uns gelungen, im Zeitraum von September 2006 bis Jänner 2008 das alte Haus bei Erhaltung der geschützten Substanz gänzlich zu renovieren und die Probenräume mit einem zeitgemäßen Standart auszustatten. Die offizielle Eröffnung des neuen Hauses fand am 18. Juni 2008 mit musikalischem Rahmenprogramm und viel politischer und sonstiger Prominenz statt.
Der „Frohsinn“ machte seinem Namen stets alle Ehre: Der traditionelle Frohsinnball, jahrzehntelang der Höhepunkt des Linzer Faschingslebens, Vereinsausflüge und Teilnahme an Sängerfesten (schon 1861 in Nürnberg und Krems) füllten die Schränke des Vereins mit Fahnen, Bändern, Pokalen, Medaillen, Büsten und ähnlichen Erinnerungsstücken. Etliche Linzer Bürgermeister, Landeshauptmänner, Prominenz aus der Wirtschaft und Künstler waren Mitglieder oder Förderer des Vereins. Am innigsten gestaltete sich das Verhältnis zu Anton Bruckner, dem wir in der Vereinsgeschichte einen eigenen Abschnitt gewidmet haben.